Marius Steiger – Hermitage

In der von Kiki Seiler-Michalitsi kuratierten Ausstellung setzt sich Marius Steiger (*1999, Bern, lebt in Bern und London) mit der Gattung der Malerei auseinander: Er beschäftig sich mit deren Geschichte und Tradition, sowie mit der Diskrepanz von Natur und Künstlichkeit, mit Figuration und Abstraktion, mit Illusion und Simulation von Objekten oder Situationen. Dabei orientiert er sich nicht direkt an der Natur oder an bestehenden Objekten, sondern an digital generierten Wiedergaben von 3D-Visualisierungen. Die auf dieser Grundlage entstandenen Bildwerke – einzelne Motive und Objekte (Früchte, Möbel, Autos, Sphären, griechische Büsten oder ikonische Architektur und Architekturelemente) oder in der Tradition der Trompe l´Oeil-Malerei stehende Gemälde und geformte Leinwände – mutieren in der Ausstellung sowohl einzeln wie auch in ihrer Gesamtheit zu einem ganzheitlichen Stillleben von digitaler Ästhetik. In ihrer makellosen Oberfläche und Fragmentierung offenbart sich jedoch ihre Künstlichkeit und ihr Ursprung in der virtuellen Welt – die Auseinandersetzung des Künstlers mit Malerei als Metapher für Wahrnehmung und Erinnerung.

Marius Steiger arbeitet installativ und immersiv. Seine Ölgemälde in der Ausstellung, deren Präsentation den Architekturgegebenheiten der drei Stockwerke folgt, verbinden reale Erzählungen und Fiktionen miteinander. Durch das Versehen sämtlicher Fenster im Kunst Raum Riehen mit rot transparenter Folie entsteht zudem eine Art Distanz zur Aussenwelt, der Blick nach draussen suggeriert Malerei und wird dabei Teil der Ausstellungssituation im Inneren. Die Ausstellung selbst, eine künstlich konstruierte Welt, in welcher sich Geschichte, Mythos und Gegenwart überlagern, mutiert somit zu einem Rückzugsort aus gemalten Illusionen, zu einer «Hermitage». Sie ist die erste institutionelle Einzelausstellung von Marius Steiger.

Die Ausstellung wird unterstützt von:

Stanley Thomas Johnson Stiftung

Burgergemeinde Bern

C. und A. Kupper-Stiftung

Marti-Clerici Stiftung