Unten tobt das Leben: Die Pilztour, die Zürich anders zeigt

Die Pilztour Zürich bietet einen umfassenden Einblick in die urbane Bio-Pilzzucht im Herzen der Stadt. Das Erlebnis findet in einem ehemaligen Wasserreservoir statt, das heute als Produktionsstätte für Austernseitlinge dient. Besucherinnen und Besucher erfahren, wie aus einem historischen Bauwerk eine moderne Indoor-Pilzfarm wurde und welche Prozesse hinter dem Wachstum dieser besonderen Kulturpflanzen stehen. Das Angebot richtet sich an interessierte Stadtmenschen, Reisende, Feinschmeckerinnen und Feinschmecker sowie Personen, die sich für urbane Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion interessieren.

Während der Führung wird der gesamte Weg der Pilzzucht erlebbar gemacht – vom Myzel bis zur Ernte. Fachkundige Personen erläutern den Aufbau und die Funktion der Zuchtanlage, erklären die Rolle des Substrats und zeigen, wie das Myzel als vegetativer Teil des Pilzes wächst und sich im Substrat ausbreitet. In den Reifungsräumen wird vermittelt, welche klimatischen Bedingungen entscheidend sind, um qualitativ hochwertige Austernseitlinge zu kultivieren. Einblicke in die Auslesekammer verdeutlichen die sorgfältige Kontrolle und Auswahl der Pilze vor der Ernte. Die Auslesekammer ist nicht in jedem Fall mit Pilzen bestückt, weshalb eine Vorabinformation empfohlen wird.

Die Führung thematisiert zudem die Geschichte von Züripilz, von der ursprünglichen Idee bis zur Umsetzung einer funktionierenden urbanen Pilzproduktion. Dabei wird gezeigt, wie moderne Technik, Wissen aus der Biologie und die Nutzung bestehender Stadtinfrastruktur miteinander kombiniert werden können, um einen nachhaltigen Produktionskreislauf zu schaffen. Die Züripilz-Tour verbindet Wissensvermittlung mit praxisnaher Erfahrung und macht den sonst verborgenen Lebensraum der Pilze greifbar.

Neben technischen und biologischen Aspekten steht auch die kulinarische Seite im Fokus. Die Teilnehmenden erfahren, weshalb Austernseitlinge als vielseitiger Speisepilz geschätzt werden und wie sie sich in der Küche einsetzen lassen. Rezeptideen und Inspirationen runden diesen Teil der Führung ab.

Die Tour bietet die Möglichkeit, Pilze mit allen Sinnen zu erleben. Das Anfassen der Substrate, das Riechen des frischen Myzels und der charakteristische Duft der reifen Fruchtkörper machen die Zuchtprozesse unmittelbar nachvollziehbar. An ausgewählten Stellen sind Fotospots eingerichtet, die das Erlebnis dokumentieren und festhalten. Je nach Verfügbarkeit besteht zudem die Möglichkeit, frische oder getrocknete Pilze vor Ort zu erwerben.

Das Angebot richtet sich an Personen, die Zürich aus einer neuen Perspektive kennenlernen möchten. Die Tour vermittelt Wissen über urbane Landwirtschaft, zeigt das Zusammenspiel von Tradition und Innovation und veranschaulicht, wie biologische Produktionsprozesse in einer städtischen Umgebung umgesetzt werden können. Sie eignet sich sowohl für Einzelpersonen als auch für Gruppen, Vereine oder Unternehmen, die einen besonderen Einblick in lokale Lebensmittelproduktion erhalten möchten.

Die Pilztour Zürich ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar und befindet sich rund 15 Minuten vom Hauptbahnhof entfernt. Der Rundgang dauert rund 60 bis 90 Minuten und findet in den Räumen der Züripilz-Farm statt, die sich durch ihr charakteristisches Mikroklima und ihre historische Architektur auszeichnet.

Die Führung verdeutlicht, dass Pilze weit mehr sind als nur ein Lebensmittel. Sie sind Teil eines faszinierenden Kreislaufs aus Leben, Feuchtigkeit und Energie. Im Rahmen der Tour werden biologische Zusammenhänge, technische Innovationen und lokale Lebensmittelproduktion auf verständliche Weise miteinander verknüpft.

Züripilz steht als Beispiel für eine innovative Form der Stadtlandwirtschaft, bei der Wissen, Kreativität und ökologische Verantwortung zusammenkommen. Das Erlebnis bietet eine informative und sinnliche Entdeckungsreise in die Welt der Pilze und eröffnet neue Perspektiven auf das urbane Leben unter der Oberfläche Zürichs.